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Kundeninterview
Roman Strub, Team Vertikal

Wir haben jeden Tag mit Profis zu tun. Denn tatsächlich ist jede und jeder von uns in irgendeinem Bereich richtig gut. Aber die wenigsten von uns begeben sich praktisch täglich in Extremsituationen, arbeiten an Orten, an denen ein «vernünftiger» Mensch um keinen Preis sein möchte.

Vielleicht hat uns der Werdegang unseres Kunden Roman Strub deshalb so fasziniert. Mit einer Ausbildung zum Sanitärinstallateur, handwerklichem Geschick, Ideen und dem Mut, diese umzusetzen, hat er nicht nur einen aussergewöhnlichen Beruf ergriffen, sondern ein florierendes Unternehmen aufgebaut. Sein Team Vertikal, bestehend aus Industriekletterern, arbeitet meist über Kopf, findet unkonventionelle Lösungen für scheinbar unlösbare Probleme und übernimmt Verantwortung in kritischen Situationen. Und das jeden Tag.

Das ganze Interview finden Sie in unserem Kundenmagazin Bau 2024 auf den Seiten 8-11.

Arbeiten über Kopf


Es braucht viel Mut und vielleicht einen Funken Verrücktheit, um sich tagtäglich Extremsituationen auszusetzen. Wie der Sanitärinstallateur Roman Strub zum Unternehmer wurde, im Industrieklettern seine Berufung fand und warum Erfahrung oft mehr wert ist als theoretisches Wissen.

Seit mehr als 30 Jahren ist Roman Strub sein eigener Chef. Nach seinem Lehrabschluss als Sanitärinstallateur arbeitet er noch rund zwei Jahre in seinem Lehrbetrieb. Als es dem Arbeitgeber schlecht geht und er Personal abbauen muss, kündigt Strub freiwillig, macht sich bald darauf mit der Einzelfirma «Heinzelmännli Service» selbstständig und erledigt alles vom Rasenmähen über Stauden schneiden bis zum Platten legen. Seine Dienstleistungen sind gefragt. Ein paar Jahre später gründet er zusammen mit einem Kollegen «Schneider & Strub Forst und Kommunalarbeiten». Sie fangen an, mit Langseiltechnik Bäume zu fällen.

Team Vertikal entsteht

Mit 40 erfindet sich Strub nochmals neu und baut die Firma «Terratrak GmbH» auf. Er kauft einen Bagger, erledigt Spezialarbeiten für diverse Baufirmen und kommt aufgrund bürokratischer Hürden zum Industrieklettern. «Ich wollte mit der neuen Firma alles richtig machen und eine Sonderbewilligung zum Fällen eines Baumes mit der gewohnten Seiltechnik einholen. Da wurde ich richtig zusammengestaucht», erzählt er lachend, «Was mir eigentlich einfalle, hiess es, Arbeiten am hängenden Seil sei jetzt ein Beruf. Da habe ich nicht lange überlegt und mich zum Kurs «Industriekletterer Level 1» angemeldet.» Strub erweist sich als Naturtalent und wird vom Ausbilder ermutigt, weiterzumachen. Er recherchiert und stellt fest, dass es in der Region keine einzige Firma mit diesem Angebot gibt. Er erkennt die Chance, macht weiter und erreicht ein Jahr später das Level 3 im Industrieklettern. Die Ausbildung befähigt ihn zum Führen einer Firma. Für die Angebotssparte Industrieklettern gründet er die Team Vertikal GmbH. Das Geschäft läuft gut. Strub verfügt über ein gutes Netzwerk, das richtige Equipment und ein Team, das mit ihm durch dick und dünn geht. 2017 überlegt er, seine beiden Firmen im Team Vertikal zusammenzuführen. Doch plötzlich steht die Welt still. Strub hat einen schweren Unfall, der alles infrage stellt. Wird er wieder gesund? Kann er weiterführen, was er aufgebaut hat, je wieder in schwindelnder Höhe arbeiten?

Zurück im Beruf

Roman Strub lässt sich nicht unterkriegen und arbeitet nach dem Heilungsprozess hart daran, so schnell wie möglich ins Berufsleben zurückzukehren. «Geprägt hat mich der Unfall nicht direkt», sagt er heute, «aber ich ärgere mich, dass ich mir oft mehr zumute, als ich effektiv zu leisten im Stande bin. Es ist wie beim Autofahren, wenn du das Lämpchen, das dich ans Tanken erinnert, zu lange ignorierst.»

Heute lässt er sein Team mehr machen als früher, ist aber immer im Hintergrund verfügbar und sorgt dafür, dass seine Mitarbeiter sich nicht mit unvorhergesehenen Problemen befassen müssen. «Mein Stellvertreter Adi oder
ich machen die Gefährdungsermittlungen und den detaillierten Arbeitsbeschrieb. Draussen arbeiten meine Leute dann alleine», erläutert Strub und fügt hinzu: «Ich rufe aber immer im Laufe des Tages einmal an, um nachzufragen, wie es aussieht. Nicht als Kontrolle, sondern als Back-up, damit sie sich auf die eigentliche Aufgabe konzentrieren können.»

Roman Strub ist neben seiner Funktion als Geschäftsführer immer noch selbst als Industriekletterer unterwegs, einfach nicht mehr so häufig wie vor seinem Unfall. Den Spagat zwischen diesen sehr unterschiedlichen Aufgaben schafft er dank seines gut funktionierenden Teams und seiner Frau, die ihm im Büro den Rücken freihält.

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Schlüssel zum Erfolg

Die Hauptgründe für seinen Unternehmenserfolg sieht Roman Strub neben dem unkonventionellen Leistungsangebot in seinem weitreichenden Beziehungsnetz und im vorhandenen Equipment. Denn dank seines Maschinenparks kann er mit seinem Team nicht nur Aufträge häufig in kürzerer Zeit erledigen als der Wettbewerb, sondern auch Spezialaufgaben übernehmen, die ohne entsprechendes Gerät nicht lösbar wären. Dazu kommen kurze Entscheidungswege und seine Flexibilität.

«Es ist ein grosser Vorteil, wenn man sofort auf Maschinen zugreifen kann, ohne die Verfügbarkeit einer Mietmaschine abklären zu müssen», stellt Strub fest. Er besitzt den drehbaren Manitou-Teleskoplader MRT 3255 Privilege Plus mit einer maximalen Hubhöhe von knapp 32 Metern und den kleinen Manitou MT 625, den er für vielseitige Bauarbeiten auch in Innenräumen sowie für Winterdienst- und Reinigungsarbeiten nutzt. Darüber hinaus verfügt er über einen Bagger der 6-Tonnen-Klasse, einen kompakten 1-Tonnen-Bagger, den er problemlos in Gebäuden einsetzen kann und einen LKW. «Durch diese Mechanisierung kann ich Komplettpakete anbieten, wo sonst neben den Industriekletterern vielleicht ein Transporteur und ein Kran aufgeboten werden müssten. Das macht uns für die Kunden interessant», erläutert Strub.

Auch sein attraktives Kursangebot sieht Strub als Erfolgsfaktor. «Für mich ist es wichtig, dass meine Kurse einen Mehrwert für die Kunden haben», stellt er fest und erläutert sein Konzept: «Den Nothelferkurs bieten wir neu branchenspezifisch an. Wir schauen, welche Berufe die Teilnehmenden haben, ermitteln, welche Gefährdungen realistisch sind, beispielsweise Schnitt- oder Augenverletzungen, Verätzungen etc. und gehen im Kurs ganz spezifisch darauf ein. So profitieren die Leute am meisten. » Roman Strub weiss, zufriedene Teilnehmer sind die besten Werbeträger

Impressionen aus dem Alltag der Firma Team Vertikal